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Oktober 2019

Desulfobulbaceae – mikrobielle Strom-Netzwerker.

"Stromführende Bakterienfilamente"

Energiewende: Ein Thema welches Deutschland seit langem beschäftigt. Ein Thema, welches für die Zukunft in irgendeiner Form umgesetzt werden muss. Aber auch ein Thema, welches in Deutschland immer wieder Proteste und Uneinigkeit auslöst.
Quer (oder besser: längs) durch Deutschland hochumstritten ist beispielsweise die geplante Stromtrasse von Nord nach Süd. Denn irgendwie muss der Strom von Offshore-Windparks in Norddeutschland in das Wind-ärmere Süddeutschland transportiert werden.

Mit ganz ähnlichen Problemen haben auch manche Bakterien zu kämpfen. Beispielsweise Vertreter der Gattung Desulfobulbaceae. Diese leben im Meeressediment. Um den Sauerstoff in höheren und Nährstoffe in tieferen Schichten nutzen zu können, überbrücken sie die Distanz mit bis zu zwei Zentimeter langen, stromführenden Bakterienfilamenten. In den anaeroben Sediment-Bereichen reduzieren die Bakterien Nitrat. Die dabei freiwerdenden Elektronen werden über die Bakterienkabel in die sauerstoffreicheren oberen Schichten transportiert. Dort betreiben sie dann die Oxidation von Sulfid. Insgesamt fanden die Wissenschaftler in einem Kubikmeter Meeresboden über 100 Meter der „Bakterienkabel“.
Wie die anderen mikrobiellen Sedimentbewohner auf diese „Mini-Stromtrassen“ reagieren, ist bislang nicht bekannt. Möglicherweise regt sich auch dort Protest …

Quelle:
PFEFFER C; LARSEN S; SONG J; DONG M;  BESENBACHER F; MEYER RL; KJELDSEN KU; SCHREIBER L; GORBY YA; EL-NAGGAR MY; LEUNG KM; SCHRAMM A; RISGAARD-PETERSEN N; NIELSEN LP (2012): Filamentous bacteria transport electrons over centimetre distances. Nature 491, 218-221
Bildquelle:
REGUERA G (2012): Bacterial Power Cords.  Nature 491, 201202